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Körperpflege und Hygiene beim Hund

- Von der Nasen- bis zur Schwanzspitze -

© Ex Gaudio

Die Nase bedarf keiner Pflege. Ist sie rissig und/oder über einen längeren Zeitraum warm oder gar heiß, so muss der Hund zum Tierarzt.

Aus den Augenwinkeln ist regelmäßig der "Schlaf" mit den Fingern zu entfernen. Das gesunde Auge tränt nicht, und die Schleimhäute sind zart-rosa. Im abweichenden Fall sollte der Tierarzt aufgesucht werden.

Die Ohren sollten - besonders häufig bei Hunden mit Hängeohren! - regelmäßig auf Verschmutzung, Fremdkörper und Ungeziefer kontrolliert werden. Ein gesundes und gepflegtes Ohr ist innen rosa ohne graue oder braune Verschmutzungen und annähernd geruchlos. Verschmutzungen entfernt man am sichersten, indem man einen dünnen Lappen über den Finger zieht, ihn mit einem handelsüblichen Ohrreiniger tränkt und damit das Ohr auswischt. Dies so oft, bis der Lappen sauber bleibt. Das immer noch häufig empfohlene Hineinschütten irgendwelcher reinigenden Flüssigkeiten in das Ohr ist nicht zu empfehlen. Oft wird die Schmutz-Flüssigkeits-Mischung anschließend nicht vollständig herausgeschüttelt, so dass Entzündungen durch diese Prozedur sogar verursacht werden können. Entströmt dem Ohr unangenehmer süßlicher Geruch, so ist es evtl. von Milben (zu winzig, um sie mit bloßem Auge zu erkennen) befallen und braucht einen Arzt. Bei Hunden mit hängenden Ohren ist es nützlich, die Haare aus dem Gehörgang zu zupfen. Das muss sehr vorsichtig geschehen und ist dem Hund nicht angenehm, es verbessert aber die Belüftung des Ohres ganz erheblich.

Die Zähne sind regelmäßig auf Zahnstein zu kontrollieren. Er setzt sich bevorzugt an die Fangzähne und die oberen großen Backenzähne. Zahnsteinbildung ist zum einen konstitutionell bedingt, d.h. ein Hund neigt mehr der andere weniger dazu. Außerdem ist sie zu einem gewissen Maß auch durch die Ernährung beeinflussbar. Harte Hundekuchen oder auch das Spiel mit einem geflochtenen Baumwolltau helfen bei der Vorbeugung. Auch Zähneputzen mit einer Hundezahnbürste ohne oder höchstens mit spezieller Hunde-Zahnpasta ist hilfreich. Es nutzt aber nur bei regelmäßiger Durchführung, und das tun leider nur wenige Hundebesitzer. Ein Hund, der natürlich rohernährt wird und auch Knochen bekommt, hat in aller Regel keinen Zahnstein.

Bei den Pfoten sollte man nachsehen, ob die Sohlen glatt, ohne Verletzungen und Risse sind. Besonders im Winter sollten man ihnen Aufmerksamkeit widmen, da Schnee, Eis und vor allem Streusalz ihnen sehr zusetzen können. Wehe Fußsohlen kann man regelmäßig mit speziellen Mitteln (Pfotenbalsam) einsalben, wobei man darauf achten muss, dass der Hund danach eine Weile liegt, damit das Mittel Zeit zum Einwirken hat. Häufig bilden sich - besonders an den Vorderpfoten - an der Unterseite zwischen den Zehen feste Filze aus Haaren und Schmutz, die wie zwischen die Zehen geklemmte Steine sind und dem Hund beim Laufen entsprechende Schmerzen bereiten. Sie müssen unbedingt vorsichtig herausgeschnitten werden, am besten vermeidet man sie, indem man die Haare zwischen den Zehen regelmäßig ausschneidet.

Die Krallen sind auf ihre Länge zu kontrollieren. Die meisten Hunde laufen heute zu wenig und überdies auf weichem Boden (wobei letzteres für die Gelenke natürlich vorteilhaft ist), so dass die Krallen sich nicht ausreichend abnutzen. Zu lange Krallen sind nicht etwa nur eine Frage der Ästhetik; vielmehr wird aus zu langen Krallen ein orthopädisches Problem, denn sie verhindern, dass der Hund anatomisch korrekt stehen und laufen kann, was vielfältige Schwierigkeiten in den Beinen wie auch in der Wirbelsäule nach sich ziehen kann.
Wenn der Hund mit vollem Gewicht auf dem Bein steht, sollten die Krallenspitzen höchstens den Boden berühren. Sind sie länger, sollten sie gekürzt werden. Da nicht nur das Hornteil wächst, sondern auch Blutgefäße und Nerven in der Kralle, ist es erfahrungsgemäß besser, die Krallen regelmäßig ein wenig zu kürzen als selten viel. Bei der zweiten Alternative müsste man sie drastisch zurückschneiden und dabei auch die Innereien verletzen. Das tut zwar nur wenig weh, blutet jedoch stark und sollte daher dem Tierarzt überlassen werden. Besondere Aufmerksamkeit brauchen die evtl. vorhandenen Afterkrallen (Daumenrelikte), die weiter oben am Bein sitzen und keinerlei Möglichkeit zur Abnutzung haben. Sie müssen regelmäßig gekürzt werden, da sie sonst ins Bein einwachsen können und dann zu erheblichen Schwierigkeiten und Schmerzen führen.

An den Ausscheidungsorganen (After, Vulva, Vorhaut) sollten die Haare sehr kurz gehalten werden. Tut man das nicht, sind die umgebenden Haare mit Kot verklebt und urindurchtränkt. Das ist nicht gerade appetitlich und außerdem eine Brutstätte für Keime aller Art. Eine gesunde nicht läufige Hündin hat keinen Scheidenausfluss. Sollte man solchen feststellen, muss umgehend der Tierarzt aufgesucht werden. Viele Rüden hingegen scheinen eine geradezu chronische Vorhautentzündung zu haben. Das Innere der Vorhaut ist immer gemütlich warm und feucht und somit geradezu ein Paradies für Keime, die sich dort massenhaft vermehren. Es ist zu beobachten, dass kurzhaarige Rüden eher selten befallen sind, während es bei langhaarigen nahezu selbstverständlich ist. Dennoch sollte man dies nicht tatenlos hinnehmen, da die Keime durchaus auch aufsteigen und in Blase oder gar Nieren zu heftigen und gefährlichen Entzündungen führen können. Das Abschneiden der Haare an der Vorhautöffnung und nach Bedarf (wenn eitriger Ausfluss besteht 2-3 Tage lang 1 x täglich) eine Spülung der Vorhaut mit einem milden Desinfizienz sollten zum Körperpflegeprogramm eines jeden Rüden gehören.

Die Analdrüsen liegen paarig innen am Darm kurz vor dem Ausgang und entleeren ihr flüssiges Sekret normalerweise durch den Druck des Kotes bei jedem Stuhlgang. Diese Funktion kann jedoch beeinträchtigt sein, was häufig konstitutionell oder durch Ernährungsfehler (Folge: zu weicher Stuhl) begründet ist. Sind die Analdrüsen verstopft, zeigt der Hund das meistens durch Rutschen auf dem Po an. Sie können dann ausgedrückt werden (das Sekret hat mittlerweile breiige Konsistenz und riecht gar grauselig), ist der Zustand allerdings fortgeschritten, so dass die Drüsen bereits entzündet sind, muss unbedingt der Tierarzt hinzugezogen werden.

 

Durch das Fell und seine Pflege unterscheiden sich unsere über 350 verschiedenen Hunderassen sicher am stärksten von einander. Es sollte selbstverständlich sein, dass das Haar eines Hundes regelmäßig zu kämmen und zu bürsten ist. Dies ist notwendig zur Reinhaltung des Felles, für die Durchblutung der Haut und damit auch zur Bekämpfung äußerer Parasiten. Immer wieder einmal sollte man sich bewusst machen, dass die Haut nicht ein x-beliebiger Überzug, sondern das größte Organ des Körpers ist, welches eine Menge von wichtigen Aufgaben zu meistern hat.
Je nach Art, Länge und Dichtigkeit des Haarkleides sind hierzu unterschiedliche Geräte nötig. Bei einem kurzhaarigen Hund reicht eine Bürste mit Naturborsten oder ein Gummi-Pflegehandschuh, der stockhaarige benötigt darüber hinaus sicher einen Striegel, eine Drahtbürste und/oder einen Kamm, und der draht- oder langhaarige Hund muss gründlich mit einer Drahtbürste und anschließend mit dem Kamm gepflegt werden.
Wieder abhängig von der Haarart ist die Häufigkeit: langhaarige Hunde täglich, drahthaarige 1-2 x die Woche, und kurzhaarige Hunde sollten allein um der Hautmassage willen auch einmal wöchentlich in den Genuss des Bürstens kommen. Und es sollten nicht nur die bequem erreichbaren Körperteile sondern der gesamte behaarte Körper entsprechend gepflegt werden! Haar, das nicht oder ungenügend gründlich gekämmt wird, verfilzt, hält Schmutz fest und Luft von der Haut fern. Oft kann man solches Fell nur noch kahl abscheren und sieht dann, dass die Haut mangels Luft und Durchblutung völlig verschuppt oder gar verkrustet ist. Häufig sind in solchem Fell auch Flöhe zu Hause, und dagegen sollte man unbedingt zu Felde ziehen. Sie sind nicht nur unhygienische Parasiten, sondern bedeuten vor allem Gefahr für Hund und Mensch, da sie als Überträger verschiedener Bandwurmarten anzusehen sind. Alle Formen der Hautreizungen wie Rötungen, Pusteln, Ekzeme usw. müssen beobachtet und ggf. dem Tierarzt gezeigt werden.

Über das Baden gibt es verschiedene Meinungen. Grundsätzlich ist zu sagen, dass man mit dem bestem Hunde-Shampoo der Haut nicht das Fett zurückgeben kann, was man ihr entzogen hat. Bei den meisten Hunderassen sollte man deshalb so selten wie möglich baden. Schlammfüße kann man in der Regel mit klarem Wasser abspülen; wenn der Hund allerdings übel riecht, muss er mit speziellem Hunde-Shampoo gewaschen und gründlich abgespült werden. Hinterher muss man ihn sorgfältig abtrocknen (besonders in den Ohren!) und darauf achten, dass er sich nicht erkälten kann. Bei manchen Ausstellungshunden ist in regelmäßigen Abständen baden vorgesehen, damit das Fell schön locker fällt. Die Textur drahtigen Haares leidet durch Wasser allerdings enorm: Es macht das Haar weich.

Für viele Rassen sind bestimmte Frisuren durch Schneiden, Scheren oder Zupfen (Trimmen) der Haare vorgesehen. Über Art und Häufigkeit gibt in der Regel der Züchter umfassend Auskunft. Auch manche Besitzer von Mischlingen oder langhaarigen Rassehunden lassen die Haare ihres Hundes von Zeit zu Zeit schneiden, damit der Hund leichter zu pflegen ist. Allerdings sollte man bei Rüden grundsätzlich darauf achten, dass sie beim Beinheben möglichst nicht das Fell nassmachen und dann entsprechend riechen. Entweder schneidet man die Haare an diesen Stellen kurz, oder man muss das Fell dort regelmäßig waschen.